Induktionsschleifen für Fahrzeugzählung

Ein beliebter Anwendungsbereich für Induktionsschleifen ist die Zählung von Fahrzeugen. Besonders bei Parkflächen mit begrenzt verfügbaren Stellflächen ist es sinnvoll oder manchmal sogar erforderlich, eine sogenannte Differenzzählung zu installieren.

Die Fahrzeuge werden dabei sowohl an der Ein- als auch der Ausfahrt des Parkplatzes durch Bodenschleifen detektiert und dieses Signal wird einer Zählelektronik zugeführt, welche ständig die aktuelle Anzahl der Fahrzeuge im Parkplatz berechnet.

 

Ist ein vorgegebener Maximalwert erreicht, sperrt die Elektronik die Schranke an der Einfahrt solange, bis wieder ein Fahrzeug den Parkplatz verlässt.

Gleichzeitig mit dieser Sperre wird eine Ampel auf Rotlicht geschaltet um den Fahrzeuglenkern zu signalisieren, dass eine Einfahrt derzeit nicht möglich ist.

Die Herausforderung liegt nun in der korrekten Erfassung der Fahrzeuge durch die Bodenschleifen, bzw. in der Auswertung der Schleifensignale.

Sehen wir uns dieses Problem einmal etwas genauer an:

Ein einzelne Induktionsschleife erzeugt bei der Fahrzeugüberfahrt ein Signal welches der Zählelektronik zugeführt werden kann, das klingt ja schon ganz gut...

Das Problem dabei aber ist, dass diese Schleife bei jedem beliebigen Signal einen Zählimpuls auslöst.

Das bedeutet, auch reversierende Fahrzeuge oder Fahrzeuge die die Schleife nicht überfahren, sondern nur kurz befahren weil sie bis zum geschlossenen Schrankenbaum vorfahren, lösen ein Zählsignal aus.

Ein nicht zur Einfahrt berechtigtes Fahrzeug löst beim Vorfahren bis unter den Schrankenbaum einen unerwünschten Zählimpuls aus.

Reversierendes Fahrzeug löst Zählimpuls aus

Als Gegenmaßnahme wird die Schleife weiter innenseitig verlegt. Nun besteht aber die Gefahr einer fehlerhaften Zählung z.B. bei reversierenden Fahrzeugen

Radfahrer auf Induktionsschleife

Ein weiteres Problem sind querende Radfahrer die Zählimpulse auslösen....

Nun gut, wir haben gesehen dass die Sache mit nur einer Induktionsschleife nicht funktioniert, also weiter zu Plan B:

 

Wir installieren zwei Induktionsschleifen im Abstand von 1 Meter und programmieren in der Zählelektronik einen Algorithmus der den Ablauf der Schleifenbelegungen auswertet.

Doppelte Induktionsschleife zur Fahrzeugzählung

Zwei hintereinander verlegte Induktionsschleifen verbessern die Genauigkeit der Zählung erheblich

Das bedeutet die Zählung erwartet in der Belegung der Schleifen folgenden Ablauf wenn ein Fahrzeug die Schranke passiert:

 

1 - Kein Signal

2 - Schleife 1

3 - Schleife 1 + 2

4 - Schleife 2

5 - Kein Signal

Korrekter Ablauf einer Fahrzeugüberfahrt, der einen einzelnen Zählimpuls auslöst

Nun sieht die Sache schon sehr gut aus! Radfahrer können beide Schleifen gleichzeitig in der Regel nicht belegen, bzw. erzeugen keinen korrekten Ablauf der Durchfahrt und werden daher von der Zählung ignoriert. Reversierende Fahrzeuge oder Fahrzeuge die keine komplette Überfahrt durchführen werden ebenfalls nicht gezählt, also eine perfekte Lösung ............oder...... ??

Leider ist nichts perfekt, also noch mehr Probleme....

Knapp auffahrende Fahrzeuge queren Schranke

Zwei knapp hintereinander fahrende Fahrzeuge erzeugen einen unerwarteten Ablauf.

Bevor Schleife 2 frei wird, kommt von Schleife 1 schon wieder ein neues Signal.

LKW fährt über Induktionsschleife

Ein LKW der in die Parkfläche einfährt, erzeugt durch seine Achsen bzw. durch die Anhängerdeichsel undefinierte Signale die jede Zählung verwirren.

Motorradfahrer fahren auf Induktionsschleifen

Der Alptraum schlechthin: Motorradfahrer in Gruppen erzeugen eine wirre Serie von Schleifensignalen die für eine Zählung nicht auswertbar sind.

Das Problem mit den hintereinander fahrenden Fahrzeugen kann durch einen gewitzten Algorithmus gelöst werden. Ebenso, wenn nur eine Fahrbahn für beide Fahrtrichtungen zur Verfügung steht.

Hier wird es besonders kniffelig weil der Ablauf einer korrekten Durchfahrt exakt dem Ablauf zweier knapp auffahrender Fahrzeuge in der Gegenrichtung entspricht.

 

Also sind hier vor allem ein fantasievoller Programmierer und viel Kaffee erforderlich um eine möglichst fehlerfreie Zählung zu realisieren.

Beides steht uns zur Verfügung, also können wir ein Zählmodul anbieten welches wirklich das Maximum aus den physikalischen Gegebenheiten herausholt!

 

Nun aber gleich die schlechte Nachricht:

 

 

Es gibt keine fehlerfreie Fahrzeugzählung...

 

 

Ein Teil der oben gezeigten Probleme (Motorradfahrer!!) kann durch eine noch so ausgefeilte Software nicht gelöst werden, also gibt es bei jeder vernünftigen Fahrzeugzählung Korrekturtasten um den Fahrzeugbestand manuell zu korrigieren.

 

Autolenker reagieren meist sehr ungehalten wenn die Schranke bei Rotlicht die Einfahrt verweigert, von außen aber 15 freie Parkplätze zu sehen sind.

In der Praxis sollte deshalb je nach Parkplatzgröße und Fahrzeugtypen der Zählerstand wöchentlich oder monatlich überprüft und manuell nachkorrigiert werden.

 

 

Modul für Fahrzeugzählung der Firma Stadlmayr

Unser Zählmodul mit ausgefeiltem, streng gehütetem Algorithmus der seit hundert Generationen von Vater zu Sohn weitergereicht wird.

Das ist jetzt natürlich Schwachsinn, hört sich aber super an :)

Jedes erfolgreiche Projekt beginnt mit einem Gespräch

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